Fünf unangemeldete, subjektive Funkkopfhörer-Stadtführungen durch öffentliche, halböffentliche und private Räume in Wien 4, 5, 6, 7 und 8. Dauer: ca. 4 Stunden
Festival: Wir sind Wien - Festival der Bezirke
04.-08. Juni 2012, 17 Uhr
Tourstart 04.-06. Juni: U4 Ausgang Kettenbrückengasse
Tourstart 07.-08. Juni: Herold Spiel + Freizeit, Lerchenfelderstr. 40, 1080 Wien
Tourguides: Oliver Hangl, Laokoongruppe
special guests: El Grecco, stadtbureau
Der Wiener Performancekünstler Oliver Hangl inszeniert fünf geführte Audio-Touren, die den Besucher durch öffentliche und private Wiener Räume navigieren. Per Funksystem unterwandert der Künstler gemeinsam mit dem Musiker Laokoongruppe und seinen illustren Gästen urbane Systeme und liefert via Kopfhörer Informationen zu den Routen durch den Stadtdschungel. Sie kommentieren und fiktionalisieren Ort und Ereignis und (ver)leiten auch die Teilnehmer, aktiv auf das Unerwartete zu reagieren.
Generalthema: der Austausch
Fünf äußerst unterschiedliche Touren, die die Besucher-innen als wabernde Wahrnehmungsblase durch öffentliche und private Räume in fünf Wiener Bezirken führten und den Austausch physisch und/oder intellektuell abstrahiert diskutierten, provozierten und letztlich auch praktizierten.
Ausgehend vom Naschmarkt (Tag 1-2) bzw. von einem Spielwarengeschäft im achten Bezirk (Tag 3-5) stand das Grundthema bereits zu Beginn im Zentrum, musste doch jede-r Teilnehmer-in neben einem Tauschobjekt auch ein Lebensmittel mitbringen, das von der Guerillakitchen für das Publikum des nächsten Tags verkocht wurde. Die beiden Tourguides tauschten sich und die mitgebrachten Objekte in einem Antiquitäten-geschäft, einem Schallplattengeschäft, beim Computerdoktor, einer Oldtimervermietung, einer Tankstelle, einer Apotheke und baten Zufallspassanten, samt Publikum in deren Wohnung gehen zu dürfen, um sich eben auszutauschen. So übernahm am zweiten Tag ein Mann eine spontane Führung durch ein weitläufiges Wohnhaus und bat in seine Wohnung, die den Nachlaß der Wiener Avantgarde-Schriftsellerin Marianne Fritz behehrbergte! Am dritten Tag bat eine Frau in ein Sousterrain-Lokal, das sich als Tanzstudio entpuppte und lernte dem Publikum die Grundschritte von Merenge. Auch am vierten lud ein Mann in seine Privatwohnung samt großer Terasse ein...
Als fixe Station der Tour agierte neben der Guerillakitchen die Künstlergruppe El Grecco, die einen an Stanley Kubrick anmutenden künstlichen Raum mit skurillem medizini-schen Personal und Patienten, der nur einzeln durch einen sehr engen Tunnel zu erreichen war. Weitere zufällige und geplante Wahrnehmungsräume: eine Kunst-Vernissage, Guerillagardening, ein Tapp- und Tastkino auf einem Dachboden ...